Vom Libellenflug
Eine Geschichte über den Mut
Über den Roman:
Kurz vor ihrem 18. Geburtstag erfährt Arianne, dass ihr Vater Jasper Hansen bei einer Bergwanderung im Schweizerischen Jura tödlich verunglückt ist. Arianne ist damit Vollwaise, denn ihre Mutter starb bereits, als sie neun Jahre alt war.
Bei der Testamentseröffnung übergibt ihr der Notar als Vermächtnis ihres Vaters einen verschlossenen Umschlag. Arianne findet darin eine Liste mit sieben Namen und Adressen ihr unbekannter Personen an verschiedenen Orten der Welt, eine Landkarte und zwei feinsäuberlich aufgeklebte filigrane Libellenflügel.
Arianne beschließt, dem rätselhaften Vermächtnis ihres Vaters auf den Grund zu gehen, und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, die ihre Vorstellungen überflügeln wird.
Vom Libellenflug ist eine Geschichte über die Kraftquellen des Glücks – und welchen Mut es braucht, sich zu ihnen aufzumachen.
- Matthias Hübener, „Vom Libellenflug – Eine Geschichte über den Mut“, Roman,
ISBN-Nummer 978-3-948959-00-5“, 608 Seiten, Äquatorkind Verlag e.K. Hamburg, Hardcover, Preis € 24 .-
- Im Buchfachhandel oder direkt im Webshop des Äquatorkind Verlags erhältlich.
- Erhältlich auch als E-Book: EPUB unter ISBN-Nummer 978-3-948959-01-2. Auf allen großen E-Book-Portalen für alle gängigen E-Book-Reader zu beziehen.
- Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2020
„Dieses Hamburg. Dieser Ort, der – wenn Städte Haarfarben trügen – nur flachsblond genannt werden könnte, wo der Wind nie still zu stehen schien und alles auffrischte, Wasser und Atem, Himmel und Herzen, Haut und Verstand.“
„Diese Kindheitserinnerung an die Lagerhalle seines Vaters im Hafen kam plötzlich in der Bootsbauhalle wieder in Jasper hoch, wie ein bei Ebbe freigespültes Wrack, von einem Schiffbruch aus einer längst vergessenen Zeit.“
„Wie eine über dem sandigen Boden schwebende unendliche Kolonie flügelschlagender rosa Flamingos sah sie aus der Ferne betrachtet aus, diese in die braunhügelige, staubende Trockenheit gebaute Stadt.“
„Der Zug fuhr schleichend durch die indische Nacht, wie auf einem Elefantenrücken sanft schwankend trug er die drei schlummernden Freundinnen ihrem nächsten Ziel entgegen – in den Süden Rajasthans, wo die große Kobra des Aravalli-Gebirges sich schon langsam abzuflachen beginnt und die Trockenheit ihre ausdörrende Macht verliert.“
„Die Art der Begrüßung überraschte die Freundinnen und ließ sie für eine Sekunde die Begegnung mit dem geheimnisvollen Alten vergessen. War es die fast schwebende Stimme, seine irgendwie körperliche Ausstrahlung oder war es diese so eigentümliche Ruhe, die von diesem Bhagchandra so spürbar ausging?“
„So war sie mit ihrer locker gepackten stachelbeergrünen Reisetasche am frühen Morgen in Lausanne in den Zug gestiegen. Und schon gut vier Stunden später stand sie am Gare de Lyon, dem Pariser Bahnhof, der die Sehnsucht nach dem Süden atmet, wie es ihre Mutter einmal gesagt hatte. Denn sie war schon mal hier gewesen, vor einer bronzenen Ewigkeit, wie es ihr schien.“
“Aus der Sonntagnacht wurden schließlich weitere sieben Tage – viel länger als ursprünglich geplant blieb Arianne in diesem pulsierenden Paris.“
„Der Wind hatte inzwischen unter der aufsteigenden Sonne kräftig aufgefrischt, trieb mit mächtigen Böen die Wolkenfetzen über den Himmel, wirbelte sie wie Gischt in Richtung des Horizonts und ließ mit seiner Kraft die Wände des alten bretonischen Hauses sanft zittern.“
„Ivy hielt lächelnd inne, während Ari, Mi und Co bei ihrer Schilderung auf das Meer hinausschauten. Ivy war von der Insel, wie man hier sagte, hier geboren und aufgewachsen. Und Ivy war eine der wenigen gleichaltrigen Freundinnen, die Arianne aus ihrer Kindheit in der Bretagne geblieben waren.“
„Als Arianne am nächsten Morgen beim Frühstück plötzlich Hiromi in die Küche kommen sah, hatte sie das Gefühl, Fröhlichkeit und Lachen kämen wie ein Windstoß hereingeweht.“
»Wirf den Fächer weg, Louanne. Er ist kaputt«, empfahl ihr Jasper. »Lass uns lieber gemeinsam eines Tages nach Japan fahren, einen neuen Libellenfächer kaufen! Wusstest du übrigens, dass der ursprüngliche Name von Japan Aki tsu shima war? Das heißt Libelleninsel!«
„Anschließend kam als weiterer Höhepunkt die selbstgemachten Soba auf den Tisch, und das nun folgende Gespräch drehte sich noch einmal um die Schritte ihrer Herstellung und um Erinnerungen an das gemeinsame Essen mit Jasper und Louanne vor vielen Jahren in diesem Haus.“
„Das gemeinsame Erleben der märchenhaften Schönheit der in Schnee gekleideten Bergwelt, das zusammen Freisein in einer Natur, die sie einfach durch ihre Gegenwart zu einem Teil von sich werden ließ, schmiegte die Seelen Louannes und Jaspers wie Schneekristalle zusammen und ließ ihre Vertrautheit miteinander ständig wachsen.“
„Sie blickten auf endlose Reihen eines steinernen Heeres von Alpenriesen, die wie eine durch geheimen Zauber erstarrte Marschkolonne vor ihnen standen. Ein versteinertes, schneeverwittertes Panorama, das sich vor dem lichtblauen Mittagshimmel gegen den Horizont streckte.“
„Wunderbar, ich liebe Mountainbiking! Ich habe es manchmal mit Freundinnen gemacht, in der Schweiz, in den Bergen«, antwortete Arianne begeistert.“